Gewässer

Im Rahmen der Gewässerumgestaltung des Flehbaches in Köln-Hohlweide konnten wir die StEB Köln tatkräftig bei der Umsetzung der Maßnahmenabschnitte M6, M8 und M9 unterstützen. Ziel war es, im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie einen guten ökologischen Zustand des Gewässers auszubilden. Hierzu wurden die vorhandenen Sohl- und Seitenbefestigungen aus Betonplatten des alten Bachlaufes zurückgebaut und durch ein gewässertypisches Sohlsubstrat ersetzt. Darüber hinaus wurden in Teilbereichen neue Aufweitungen mit Sekundärauen angelegt. Abgerundet wurde das Ganze durch das Einbringen von Totholzelementen. In den umgesetzten Maßnahmenabschnitten hat der Flehbach nun deutlich mehr Möglichkeiten, sich eigendynamisch zu entwickeln. Es hat uns gefreut, die Umsetzung der Baumaßnahme für die StEB Köln zu begleiten und nun dem Auftraggeber zu übergeben.

Zur naturnahen Umgestaltung des Roßbachs in Dortmund wurde FISCHER TEAMPLAN von der Emschergenossenschaft mit der Planung und baulichen Umsetzung anspruchsvoller Maßnahmen beauftragt. Entlang einer ca. 5 km langen Gewässerstrecke wurden Gewässeraufweitungen und Gerinneverlagerungen realisiert. Außerdem wurden neue Auenlandschaften hergestellt, die als ökologische Trittsteine eine wichtige Funktion im Gewässerökosystem übernehmen. Dabei erhielt der Roßbach entsprechend seinem Leitbild eine leicht mäandrierende Mittelwasserrinne, an die neu profilierte, häufig überflutete Sekundärauen anschließen. Hierbei wurde zum Teil die Verlegung der vorhandenen Deiche erforderlich.

Die Lippe und ihre Aue werden im Projekt „2Stromland“ im Rahmen der Regionale 2016 und der WRRL umgestaltet. Im Bereich Haus Vogelsang in Datteln-Ahsen und Olfen wurden auf einem rund 6 km langen Gewässerabschnitt Verbesserungen des Flusslaufes und der Strukturvielfalt in der Aue geplant. Die Umgestaltung auf einer Fläche von ca. 30 ha beinhaltet eine Laufverlängerung, die teilweise Anhebung der Lippesohle, durchgehende Uferentfesselungen, partielle Aufweitungen sowie die Herstellung und Anbindung von Flutrinnen. Für die Umsetzung dieser höchst anspruchsvollen Maßnahme beauftragte der Lippeverband FISCHER TEAMPLAN mit der örtlichen Bauüberwachung, Bauoberleitung und der ökologischen Baubegleitung.

Zum Hochwasserschutz sollen am Eschbach durch Absenkung der Gewässersohle um bis zu 1,5 m Abflüsse zukünftig bis zu einem rd. 50-jährlichen Hochwasserereignis schadlos abgeführt werden können. Hierfür mussten alle Stützmauern neu gebaut werden. Rd. 150 m Ufermauer und vier Gebäude wurden bis zu 3 m unter bisheriger Gründungstiefe unterfangen. Insgesamt werden zehn Brücken für Personen und Kfz-Verkehr neu geplant. Im Oberlauf wurde ein Raugerinne in Riegelbauweise erstellt, um ökologisch durchgängig an die Oberwasserrandbedingungen anzuschließen.

Das extreme Hochwasserereignis Mitte Juli 2021 hat – wie aus den Medien bekannt – in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu besonders schweren Überflutungen geführt. Durch die Berechnung und Auswertung dieser urbanen Sturzfluten über einen Zeitraum von 24h über das gesamte Stadtgebiet konnte das Abflussverhalten flächendeckend erfasst und auch aufgrund der Beobachtungen verifiziert werden. Das Berechnungsmodell soll zukünftig für die Beurteilung von geplanten Schutzmaßnahmen als Referenz dienen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur baulichen Stadtentwicklung im Kontext von hochwassersensibler Bebauung und blau-grünen Infrastrukturmaßnahmen.

Mit der Verlegung des Eschbachs in den Nebenschluss des Schwanenteichs leistet FISCHER TEAMPLAN im Auftrag der Stadt Remscheid einen Beitrag zur ökologischen Aufwertung des Schwanenteichs im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie. Die naturnahe Gestaltung der Steh- und Fließgewässer bietet verschiedene aquatische und terrestrische Lebensräume für Flora und Fauna. Gleichzeitig wird mit der Herstellung einer Brücke und eines Durchlasses sowie der Aufrechterhaltung von Wegebeziehungen in ausreichendem Abstand zum Gewässer die Naherholungsqualität gesteigert, ohne die neugestalteten Lebensräume nachteilig zu beeinflussen.

Im Mündungsbereich der Lippe in den Rhein zwischen km 2,3 und 13,3 soll die Lippe naturnah umgestaltet werden. Hierzu soll die Gewässersohle angehoben, das Gewässerprofil aufgeweitet und großzügige Sekundärauen geschaffen werden. Um die ökologische Durchgängigkeit bei gleichzeitiger Sohlanhebung beizubehalten, sind zur Überwindung der Höhendifferenz zum Bestand Raugerinnen in „kombinierter“ Bauweise mit einer Riegelstruktur und einer geschütteten Nebenrinne vorgesehen. Zur Prüfung der Einhaltung der Bemessungswerte für die ökologische Durchgängigkeit sowie zur Sicherstellung der Ausbildung einer auffindbaren Leitströmung mit der ausgewählten Bauwerkskonstruktion wurde die Planung des Raugerinnes mittels 2D-Hydraulik erfolgreich untersucht.

In Nörvenich trägt FISCHER TEAMPLAN im Auftrag des Erftverbands durch die Neutrassierung des Neffelbachs sowie die Herstellung eines neuen Raugerinnes dazu bei, die ökologische Durchgängigkeit im Bach im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie wiederherzustellen und Lebensräume im und am Gewässer zu schaffen. Ebenfalls wurden ein Aussichtshügel hergestellt und gestalterische Aspekte einer Parkplanung der Gemeinde berücksichtigt. So wurde ein für die Bevölkerung erlebbares Gewässer geschaffen, ohne die neu sich entwickelnden Lebensräume zu stören.

Ziel der Herstellung des Hochwasserrückhaltebeckens Goldhammer Bach ist es, den lokalen Hochwasserschutz im unteren Goldhammer Bach zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zum verbesserten Hochwasserschutz im gesamten Einzugsgebiet zu leisten.

Auf Grundlage von überwiegend frei verfügbaren Geodaten wurde ein zweidimensionales Hydraulikmodell von der gesamten Fläche Nordrhein-Westfalens aufgebaut. Die Ergebnisse dieses Projekts bieten den Entscheidungsträgern in Verwaltungsbehörden ein wertvolles Hilfsmittel, um die Gefährdung bestehender Bebauung und die Gefährdung geplanter Projekte zu bewerten und den Handlungsbedarf für Schutzmaßnahmen einzuschätzen.

In der Folge der Untersuchungen zur Hochwasserrisiko-Managementplanung wurde die FISCHER TEAMPLAN Ingenieurbüro GmbH zusammen mit einem weiteren Planungspartner für die ökologischen Belange mit einer weitergehenden Untersuchung zur Herstellung des Hochwasserschutzes für die Stadt Ahaus beauftragt (HOAI-Lph. 1-4).